Am Sonntagmorgen haben bereits einige prominente Politiker ihre Wahlpflicht erfüllt. Der scheidende Premierminister De Croo erschien in Begleitung seiner Familie zur Stimmabgabe in Brakel in Ostflandern. Anschließend begab er sich in eine Kneipe, um mit einem Bier aus der Region auf den Abschluss des Wahlkampfes anzustoßen.
De Croo hatte zuletzt klar gemacht, dass er gerne weiter Premierminister bleiben würde, allerdings nicht an einer Fortsetzung der Vivaldi-Koalition interessiert ist. Seine Partei, die flämischen Liberalen, haben in Umfragen kontinuierlich an Boden verloren.
Viele prominente Politiker nutzten die Stimmabgabe für ein letztes Statement in diesem Wahlkampf. N-VA-Chef und Kammer-Spitzenkandidat Bart De Wever unterstrich noch einmal, was seiner Meinung nach bei dieser Wahl auf dem Spiel steht. Im Mittelpunkt müsse die Frage des Wohlstands stehen. Die Ausgaben im sozialen Bereich gehören seiner Meinung nach eingefroren. De Wever hat im Wahlkampf mehrfach das ehrgeizige Ziel formuliert, Premierminister werden zu wollen.
Die scheidende Innenministerin und CD&V-Kammerkandidatin Annelies Verlinden betonte, es sei wichtig, nach den Wahlen schnell eine Regierung zu bilden. Sie kandidiert erstmals für die Kammer und tritt als Spitzenkandidatin im Wahlkreis Antwerpen an.
PTB-PVDA-Chef Raoul Hedebouw sagte bei der Stimmabgabe in Thier bei Lüttich, er hoffe, seine Partei werde drittstärkste Kraft in der Kammer, dann wäre sie bei den Gesprächen zur Regierungsbildung kaum zu übergehen.
MR-Chef Georges-Louis Bouchez hat in Mons gewählt. Er kam mit seiner Frau und seinem fünfmonatigen Sohn ins Wahlbüro. Nach dem Gang an die Wahlurne wollte er mit seiner Familie seinen ersten Vatertag feiern.
belga/sh