
Der Groß- und Einzelhandel in Belgien war mit den erzielten Geschäftsergebnissen des letzten Jahres zufrieden. Nur die schrumpfende Rentabilität bereitet dem Handel Kopfzerbrechen. Das geht aus dem Konjunkturbarometer hervor, den der Branchenverband Comeos heute für 2010 vorgelegt hat.
Der Branchenverband hat zwar den Namen geändert (früher: Fedis), er steht aber dennoch auch weiterhin landesweit für 90.000 Unternehmen des Einzel- und Großhandels. Sie beschäftigen gut 400.000 Mitarbeiter, die etwa 11,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaften.
Der Online-Handel verzeichnete letzes Jahr in Belgien satte Zuwachsraten - um die 30 Prozent, erklärte Verbandschef Dominique Michel.
Auch die Bekleidungsbranche und der Computerfachhandel meldeten für 2010 gute Absatzzahlen: fünf bis sechs Prozent Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Gesteigerter Absatz bedeutet aber nicht auch gestärkte Rentabilität: Die Bekleidungsbranche kämpft mit 30-prozentigen Rentabilitätsverlust.
Während die Insolvenzen im Großhandel leicht sanken und im Einzelhandel nur unauffällig stiegen, nahmen sie im Gastgewerbe erneut um drei Prozent im Vergleich zu 2009 zu.
Für 2011 fürchtet der Branchenverband vor allem eine weiter schrumpfende Rentabilität durch steigende Rohstoffpreise und wachsende Lohnkosten. Dennoch rechnen viele Comeos-Mitglieder für 2011 mit Umsatzzuwächsen. Es werde auch dieses Jahr im Groß- und Einzelhandel neue Arbeitsplätze geben, so Dominique Michel.
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