Der Umfrage zufolge wissen 18 Prozent der Menschen in Flandern noch nicht, für welche Partei oder welchen Kandidaten sie stimmen werden. In der Wallonie sind es 21 Prozent und in der Region Brüssel-Hauptstadt 16 Prozent.
Die Forscher betonen, dass es sich bei diesen Zahlen um Mindestangaben handelt, die echte Zahl unentschlossener Wähler könne noch deutlich höher liegen. Es könne sehr gut sein, dass selbst Befragte, die eine Partei genannt hätten, noch am Schwanken seien zwischen verschiedenen Möglichkeiten, so Jonas Lefevere von der Universität Antwerpen gegenüber der VRT.
Auffallend sei außerdem, dass die Zahl der Unentschlossenen sich kaum verändert habe zwischen dem Beginn des Wahlkampfs und jetzt. Das bestätigen frühere Studien, dass sich diese Menschen wirklich erst am Ende entschieden. Besonders, wenn im Wahlkampf keine Partei oder Themen hervorstächen.
Laut den Forschern hat das Alter kaum einen Einfluss auf die Entscheidungsfreudigkeit der Wähler. Dafür aber umso mehr das Geschlecht: Frauen sind demnach fast doppelt so häufig unentschlossen wie Männer.
Außerdem handele es sich bei unentschlossenen Wählern eher selten um Menschen, die wirklich unzufrieden seien mit der Politik. Der Grund sei eher darin zu suchen, dass sich diese Menschen einfach weniger für Politik interessierten.
Boris Schmidt