Einige flämische und auch frankophone Parteien haben am Wochenende aber noch einmal mehr oder weniger offene Kritik an der Arbeit des Informateurs geübt.
Auf flämischer Seite wollen insbesondere die nationalistische N-VA und die liberale OpenVLD jetzt Klarheit. Verhandeln zu neun Parteien, das mache doch keinen Sinn, sagten N-VA-Chef Bart De Wever und auch OpenVLD-Präsident Alexander De Croo im Chor.
Darauf zu warten, dass im Laufe der Gespräche die eine oder andere Partei abspringt, sei der Vertrauensbildung nicht dienlich, sagte De Croo. De Wever verglich die Methode mit dem Kinderlied "Zehn kleine Negerlein", wo nach jeder Strophe einer verschwinde. Da spiele er nicht mit, sagte De Wever, vielmehr müsse man sich vorab entscheiden, wer am Verhandlungstisch Platz nehmen solle.
Auf frankophoner Seite haben die PS, CDH und Ecolo ihrerseits dem Informateur noch einmal vorgeworfen, seine Mission falsch verstanden zu haben. Didier Reynders sei kein Regierungsbildner - sein Auftrag laute (grob zusammengefasst) lediglich: ausloten, ob und wie die institutionellen Streitpunkte ausgeräumt werden könnten. Insbesondere BHV, unterstrich PS-Schwergewicht Paul Magnette - wohlwissend, dass die FDF (die ja der MR angehört) in punkto BHV wohl die größten Vorbehalte hat.
Bild: Bruno Fahy (belga)