Der Bericht analysiert Daten über den Konsum und den CO2-Ausstoß verschiedener Einkommensgruppen aus dem Jahr 2019 (dem letzten Jahr, für das Daten verfügbar sind). Die Oxfam-Analyse berücksichtigt nicht nur direkten, persönlichen CO2-Ausstoß, sondern auch beispielsweise CO2-Ausstoß von Produkten, die gekauft oder genutzt werden.
Demnach ist das reichste eine Prozent der belgischen Bevölkerung für so viel CO2-Ausstoß verantwortlich wie die 15 Prozent mit dem niedrigsten Einkommen. Betrachtet man die reichsten zehn Prozent, dann entspricht ihr CO2-Ausstoß sogar dem von 45 Prozent der niedrigeren Einkommen.
Als Ursache für diese Ungleichverteilung führt Oxfam verschiedene Gründe an, darunter die Nutzung von Transportmitteln wie Autos und Flugzeugen beziehungsweise Privatflugzeugen. Einen massiven Einfluss haben demnach aber vor allem die Investitionen wohlhabender Belgier in fossile Energien. Sie sind laut Oxfam für 50 bis 70 Prozent des CO2-Ausstoßes dieser Bevölkerungsgruppe verantwortlich.
Im weltweiten Vergleich steht Belgien beim Pro-Kopf-Ausstoß auf Platz neun, in Europa sogar auf Platz zwei nach Malta. Dafür sei unter anderem die belgische Industrie verantwortlich, so Oxfam, sowie die Einfuhr von Gütern aus dem Ausland und die starke Nutzung von Autos.
Boris Schmidt