Belgien und die Energiewende bzw. der Klimaschutz, das war nie wirklich eine Erfolgsgeschichte. Die verschiedenen Regierungen sind da nie so wirklich in die Gänge gekommen. Und jetzt, wo die ersten wichtigen Zwischenziele näher rücken, rächt sich das.
Das Planbüro hat sich einmal die aktualisierte Fassung des Nationalen Energie- und Klimaplans zur Brust genommen und geschaut, ob sich mit den darin enthaltenen Maßnahmen die Klimaschutzziele erreichen lassen, die die EU für 2030 insbesondere in Bezug auf den Anteil erneuerbarer Energien und die Senkung von Treibhausgasenausgegeben hat. Das Resultat ist ernüchternd.
Beispiel: Bis 2030 müsste der Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix eigentlich auf 34 Prozent steigen. Belgien wird aber gerade mal 24 Prozent schaffen.
Anderes Beispiel: Bis 2030 müsste Belgien den Ausstoß von Treibhausgasen um 47 Prozent im Vergleich zu 2005 senken. Auch diese Latte wird man reißen. Schuld ist vor allem der Transportsektor. Hier werden die Emissionen gerade mal um elf Prozent sinken. Vor allem im Frachtverkehr sei es schwierig, auf fossile Kraftstoffe zu verzichten.
Bei den Pkw verlaufe die Umstellung auf Elektrofahrzeuge zu langsam. Dieses Thema verdiene definitiv mehr Aufmerksamkeit.
Bis 2030 rechnet das Planbüroin seinem Gutachten zudem mit einem erheblich höheren Investitionsbedarf für die Energiewende, nicht nur für den Staat, sondern auch für Privathaushalte. Erst danach würden die getätigten Investitionen Früchte abwerfen und die Kosten sinken.
Roger Pint