Auch in den Nachbarländern und sogar in der Schweiz waren die roten, grünen oder blauen Lichteffekte sichtbar. Das Phänomen ist die Folge des sogenannten Sonnenwinds. Bereits im November vergangenen Jahres waren Polarlichter an einigen Orten in Belgien zu sehen gewesen.
Wie es der Name vermuten lässt, treten Polarlichter normalerweise wesentlich weiter nördlich auf. Die Ursache ist ungefähr 150 Millionen Kilometer oder 8,3 Lichtminuten von der Erde entfernt: Sonnenwind. Hier handelt es sich um einen Strom geladener Teilchen, der von der Sonne ausgestoßen wird und der dann auf die Erdatmosphäre trifft. Und das erzeugt eben die Polarlichter. Nun hat auf der Oberfläche Sonne die Aktivität aber zugenommen. Entsprechend werden mehr Teilchen in den Weltraum geschleudert und deswegen ist auch das Phänomen der Polarlichter ausgeprägter.
Was ein beeindruckendes Naturschauspiel ist, das ist aber zugleich nicht ungefährlich. Die aufgeladenen Teilchen des Sonnenwinds sorgen nämlich für elektromagnetische Turbulenzen, die Störungen hervorrufen können bei GPS-Systemen, aber auch in anderen Strom- und Kommunikationsnetzen. Astronomen sprechen von einem geomagnetischen Sturm. Dieser hier habe Stärke 5: Das hatten wir seit Oktober 2003 nicht mehr. Damals hatte das Ereignis unter anderem für Stromausfälle in Schweden gesorgt.
Dieser Sturm soll noch das ganze Wochenende lang andauern. Es seien noch mehrere Plasmawolken auf dem Weg zur Erde.
Roger Pint