Die Zahl langzeitkranker und damit arbeitsunfähiger Menschen nimmt in Belgien seit Beginn der Jahre 2000 quasi kontinuierlich zu. Vor zwei Jahren ist auch die symbolische Marke von einer halben Million überschritten worden. Aus den Zahlen des Landesamts für Kranken- und Invalidenversicherung (Likiv-Inami) geht hervor, dass allein zwischen 2017 und 2022 eine Zunahme von 24 Prozent zu verzeichnen war, also fast ein Viertel mehr.
Noch deutlich größer war allerdings im gleichen Zeitraum die Zunahme von Fällen von Burn-outs und Depressionen, die zu Arbeitsunfähigkeit geführt haben. Hier beträgt die Steigung sogar plus 43 Prozent. Das bedeute, dass Burn-out und Depression die Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit durch Langzeitkrankheit geworden seien.
Besonders stark ist die Zunahme demnach bei Frauen: Bei mehr als zwei Dritteln der Fälle (69 Prozent) von Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Burn-out und Depressionen handelt es sich um weibliche Arbeitnehmer. Außerdem leiden besonders viele Selbstständige an diesen zwei Erkrankungen - bei ihnen ist die Rede von einer Steigung um 62 Prozent, wobei Frauen auch hier noch stärker betroffen sind.
Bei Angestellten und Arbeitssuchenden liegt die Zunahme mit plus 42 Prozent zwar ebenfalls hoch, aber dennoch deutlich niedriger als bei Selbstständigen.
Boris Schmidt