Die Beschäftigungsrate ist mehr als nur eine statistische Größe unter vielen. Hier geht es nämlich letztlich um die Finanzierbarkeit der Renten: Je mehr Menschen im Arbeitsleben sind, desto mehr zahlen ins Pensionssystem ein.
Vor diesem Hintergrund hat die Föderalregierung als Ziel eine Beschäftigungsrate von 80 Prozent ausgegeben. Konkret: Acht von zehn Menschen im arbeitsfähigen Alter, also zwischen 20 und 64 Jahren, sollten demnach also tatsächlich auch aktiv sein. Davon ist Belgien aber nach wie vor weit entfernt. 2019 belief sich die Beschäftigungsrate auf 70,5 Prozent, 2023 lag sie bei etwas mehr als 72 Prozent - ein Zuwachs von mageren 1,6 Punkten.
Im selben Zeitraum stieg dieser Wert im EU-Durchschnitt um 2,7 Prozentpunkte. Belgien ist hier im europäischen Vergleich weiter unter den schlechtesten Schülern. In Deutschland und den Niederlanden etwa liegt die Beschäftigungsrate schon jetzt bei über 80 Prozent.
Flandern liegt mit knapp 77 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Die Wallonie und Brüssel hingegen liegen zehn Punkte dahinter und dümpeln bei Werten um die 65 Prozent. In der Wallonie belief sich der Zuwachs nur auf 0,9 Prozent, was die schlechten belgischen Zahlen zum größten Teil erklärt.
Roger Pint