Es ist der 12. November 1994. Der Mann von Annie De Poortere kommt nach Hause. Er war bei einem Fußballspiel. Doch seine Frau ist verschwunden. Niemand hat eine Erklärung dafür. Einen Moment lang gehen die Ermittler sogar der Frage nach, ob sich die Frau nicht nach Spanien abgesetzt hat, um dort ein neues Leben anzufangen. Aber die Suche bleibt ergebnislos.
Vor einigen Tagen kommt Bewegung in den Vermisstenfall: Auf einem Gartengelände in Sint-Martens-Latem werden bei Grabungsarbeiten sterbliche Überreste entdeckt. Diese stammen aller Wahrscheinlichkeit nach von Annie De Poortere. Eine Genanalyse muss noch die letzte Gewissheit bringen. Besagtes Grundstück liegt gleich neben dem Haus, in dem die damals 48-Jährige wohnte. Was mit Annie De Poortere passiert ist, bleibt indes völlig unklar.
Auf der einen Seite sei sie zwar erleichtert, dass nun endlich Klarheit über das Schicksal ihrer Schwester herrsche, sagte in der VRT Karina De Poortere. Zugleich empfinde sie aber Wut und Trauer. Wut nicht zuletzt auch deswegen, weil die Familie davon überzeugt sei, dass die Polizei damals nicht gründlich genug ermittelt habe…
Roger Pint