Es ist "nur" eine Umfrage, sagt man in solchen Fällen häufig. Aber knapp 40 Tage vor der Wahl deutet die Erhebung von RTBF und La Libre Belgique wohl doch schon eine Windrichtung an.
Besagten Wind haben in Flandern vor allem extremistische Parteien in den Segeln. Der rechtsextreme Vlaams Belang kommt laut der Umfrage auf stolze 26 Prozent. Mit fünf Punkten weniger landet die N-VA auf Platz zwei. Und dann folgt schon die linksextreme PTB mit zwölf Prozent. Im Vergleich zur letzten Wahl würden die Marxisten ihr Ergebnis damit mal eben verdoppeln. Die traditionellen Parteien dümpeln ihrerseits bei zehn, elf Prozent; alle zusammen erreichen sie nicht mal mehr vier von zehn Wählern.
In Brüssel hat sich die MR abgesetzt und steht bei knapp 23 Prozent. Dahinter folgen die Grünen von Ecolo, vor der PS, dem großen Verlierer in der Hauptstadt.
In der Wallonie ist alles beim Alten: Die PS bekommt ein Viertel der Stimmen. Dahinter folgen die MR und die PTB, wobei die Marxisten im Vergleich zur letzten Umfrage Federn lassen müssen. Mit knapp 14 Prozent landen Les Engagés auf Platz vier - die frühere CDH, die schon totgesagt wurde, konnte Ecolo überholen.
Roger Pint