Der Name "Taxibot" lässt einen vielleicht erstmal an so etwas denken wie ein robotergesteuertes Taxi. Schließlich sind selbstfahrende Autos ja schon länger in Entwicklung, warum also nicht auch bald als autonome Taxis am Brüsseler Flughafen? Aber ganz so exotisch sind Taxibots nicht, es handelt sich einfach um einen Markennamen für teilweise automatisierte Schlepper für Flugzeuge.
Flugzeugschlepper werden die meisten von uns sicher schon mal irgendwo gesehen haben, denn grundsätzlich gibt es diesen Fahrzeugtyp schon lange. Sie werden überall da eingesetzt, wo stehende Flugzeuge auf einem Flughafen bewegt werden müssen - in Wartungshallen hinein und hinaus, auf und von Parkpositionen und so weiter.
Der Name "Taxibot" verrät auch schon, was die Aufgabe dieses speziellen Schleppers ist – nämlich Flugzeugen beim sogenannten Taxiing zu helfen, dem langsamen Rollen vom Flughafengebäude zur Startbahn und natürlich auch umgekehrt von der Landebahn zum Gebäude. Der Clou dabei: Gesteuert wird der Taxibot dabei vom Flugzeugpilot aus seinem Cockpit. Der Pilot behält also die vollständige Kontrolle über den Roll-Prozess.
Normalerweise legen Flugzeuge die Roll-Strecken vor dem Starten und nach dem Landen bisher aus eigener Kraft zurück, sprich mithilfe ihrer eigenen Triebwerke. Aber jede Sekunde, die so ein Triebwerk läuft, kostet natürlich Kerosin - etwa 40 Liter um genau zu sein, um beispielsweise am Brussels Airport vom Terminal zur Startbahn zu rollen.
Wenn man sich kurz die Zahl der Starts und Landungen pro Tag vor Augen hält, muss man kein Mathegenie sein, um sich auszurechnen, dass hier sehr schnell sehr viele Liter Treibstoff zusammenkommen – und das nur fürs Taxiing.
Ein Taxibot biete die gleiche Manövrierfähigkeit, erklärt Tui-Fly-Pilot Werner Brouwers in der VRT. Tui Fly testet die aus dem Cockpit steuerbaren Taxibots gerade in Zusammenarbeit mit dem Brussels Airport. Es ist der erste derartige Einsatz von Taxibots in Belgien. Und ein Taxibot verbrauche dabei deutlich weniger als die Flugzeugtriebwerke, so Brouwers weiter. "Wofür eine Passagiermaschine locker 40 Liter Kerosin verbrennt, dafür reichen dem Taxibot gerade mal drei Liter Diesel." Biodiesel wohlgemerkt, schließlich soll das Ganze ja möglichst nachhaltig sein.
Ein weiterer großer Vorteil für Umwelt und Anwohner: "Ein Taxibot macht viel weniger Lärm als ein Flugzeugtriebwerk. Wenn das traditionelle Rollen aus eigener Kraft durch so eine Maschine ersetzt werden könne, dann reduziere das den Lärmpegel erheblich", so auch Ihsane Chioua Lekhli, die Sprecherin des Flughafens. In den kommenden Monaten werde getestet, wieviel durch den Einsatz von Taxibots am Brussels Airport eingespart werden könne.
Mit Biodiesel betriebene Taxibots sind also eine Möglichkeit, um grüner zu werden am Flughafen. Aber es geht noch leiser und noch sparsamer – nämlich mit E-Flugzeugschleppern. Auch die werden am Brüsseler Flughafen bereits eingesetzt, allerdings nicht für Passagierflugzeuge, sondern für Frachtflugzeuge wie die von DHL.
Das erfordere allerdings eine gute Organisation und Koordination, erklärt Barbara Verstraeten von DHL. Es müsse schon sehr gut geplant werden, wann die Elektro-Schlepper aufgeladen würden und so weiter, ein gutes Batterie-Management sei da essenziell, betont Verstraeten.
Der Luftfahrtbetrieb müsse für die Zukunft einfach nachhaltiger werden, unterstreicht Flughafensprecherin Ihsane Chioua Lekhli. Und das beinhalte viele verschiedene Aspekte: Die Flugzeugflotten müssten modernisiert werden auf umweltfreundlichere Modelle, der Treibstoff für die Maschinen müsse ebenfalls nachhaltiger werden. Aber neben den Operationen in der Luft dürften auch die am Boden eben nicht aus den Augen verloren werden.
Boris Schmidt
Eine Boeing 737-800 verbraucht ca. 3000 l/Stunde, ein Flug Brüssel – Mallorca dauert ca. 2h25min. Kerosinverbrauch ca. 7250 l! Ich denke Boris Schmidt ist mit Rechnen überfordert wenn er uns glauben machen will dass die 40 l auf dem Taxi-Way irgendeine Bedeutung hätten. Und nein, man muss auch kein Mathegenie sein um zu wissen dass sich dieses Verhältnis auch nicht durch die Multiplikation mit der Anzahl der Start- und Landvorgänge ändert....