Am 15. Februar 2010 um 8.28 Uhr waren in Buizingen, in der Nähe von Halle, zwei Personenzüge fronal zusammengeprallt. Einer der beiden Lokführer hatte ein Haltesignal übersehen.
19 Menschen starben bei dem Zugunglück, Dutzende wurden verletzt. Das ganze Land befand sich im Schockzustand.
Im Gedenken an die Opfer hält die Bahngesellschaft SNCB um 11 Uhr in allen Bahnhöfen und auf allen Zügen eine Schweigeminute ab.
Am Sonntag hatten Familienmitglieder der Opfer im Bahnhof von Mons einen Kranz niedergelegt. Zuvor waren 1.500 Menschen schweigend durch die Stadt gezogen, um an die Opfer der Zugkatastrophe von Buizingen zu erinnern.
"Unser Marsch ist nur ein erster Schritt. Wir werden weiter dafür kämpfen, alle Antworten auf unsere Fragen zu erhalten", sagte die Sprecherin der Opferfamilien Geneviève Isaac. Sie dankte allen anderen Angehörigen dafür, dass sie stark seien.
Am Bahnhof von Mons wurden die Namen aller Opfer verlesen. Anschließend wurde eine Schweigeminute abgehalten. Am Samstag erinnerte in Buizingen selbst eine Gedenkfeier an die Zugkatastrophe. Dabei wurde eine Gedenktafel enthüllt.
Fachmann: Lokführer unter Druck
Die Sicherheit auf dem belgischen Schienennetz wird in den kommenden Jahren weiter unter Druck geraten. Davon geht zumindest ein Bahnfachmann aus, der in dem parlamentarischen Ausschuss sitzt, der die Ursache des Bahnunfalls von Buizingen vor einem Jahr untersucht.
Bart Van der Herten verweist dabei auf Statistiken, die belegen, dass die Zahl der überfahrenen roten Signale signifikant gestiegen ist.
belga/rtbf/jp/km - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)