Es war ein schwieriger Spagat, den Zuhal Demir machen musste. Denn die Interessen rund um den Flughafen Zaventem gehen weit auseinander. 68.000 Jobs sind mit dem Flughafen verbunden. Die wirtschaftlichen Aspekte und das Wachstumspotenzial wollte Demir ebenso berücksichtigen wie die Bedenken von Umweltschützern und Anwohnern wegen Fluglärms.
Herausgekommen ist folgendes: kein Nachtflugverbot, aber eine Vorschrift für leise Flugzeuge in den Wochenendnächten, Senkung des Lärmpegels allgemein um 30 Prozent bis 2032, bis zum gleichen Jahr ein maximales Wachstum der Flugaktivitäten um 13 Prozent, was insgesamt 240.000 Flüge pro Jahr bedeuten würde.
"Ich verstehe, dass diese Beschlüsse keine Euphorie auslösen", kommentierte die Ministerin selbst am Freitag bei der VRT. Tatsächlich lobte niemand ohne Einschränkungen das, was Demir als Bedingungen für die neuen Umweltgenehmigungen beschlossen hat. Die aktuelle Genehmigung für den Flughafen Zaventem läuft am 8. Juli aus. Bis Ende März musste die neue Genehmigung vorliegen. Das tut sie seit jetzt.
Kay Wagner