Laut den Berechnungen des Monitoring-Komitees wird sich das Haushaltsdefizit für das laufende Jahr für alle Ebenen zusammengenommen auf 4,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes belaufen. Der Verschuldungsgrad Belgiens wird demnach 105,9 Prozent betragen. Diese Zahlen sind dennoch etwas besser als frühere Prognosen von sowohl Planbüro als auch Europäischer Kommission.
Betrachtet man nur den Haushalt für die föderale Ebene und die Soziale Sicherheit, dann wird das Defizit für 2024 nur 2,9 Prozent betragen. Das entspreche exakt vorherigen Berechnungen und auch den Verpflichtungen der Föderalregierung gegenüber Europa, so die Reaktion von Staatssekretärin Bertrand dazu.
Bertrand macht vor allem das immer größer werdende Defizit bei der Sozialen Sicherheit und die steigenden Zinsen für das weiter wachsende Haushaltsloch verantwortlich. Hinzu kämen größer werdende Ausgaben des Staates, beispielsweise für die Landesverteidigung.
Die Staatssekretärin ruft angesichts der Zahlen des Monitoring-Komitees alle Parteien dazu auf, den Wählern reinen Wein einzuschenken, was die finanzielle Lage angehe: Die Zeit für Wahlgeschenke und Testballons sei wirklich vorbei, so Bertrand. Nach den Wahlen müsse so schnell wie möglich eine tatkräftige Regierung auf die Beine gestellt werden, um das Problem des Haushaltsdefizits anzugehen.
Boris Schmidt
Dazu folgendes Zitat von Talleyrand :
"...Durch nichts in der Welt ist so viel Unsinn verhindert worden wie durch fehlendes Geld..." (gefunden auf zitate7.de)
Für Politiker im Wahlkampf sind leere Kassen natürlich eine Horrorvorstellung. Aber nur für die. Leere Kassen zwingen zur Vernunft und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.