In Limburg ist es zu schweren Ausschreitungen zwischen Mitgliedern der kurdischen und türkischen Gemeinschaften gekommen. Nachdem es bereits tagsüber zu ersten Scharmützeln gekommen war, mussten am Sonntagabend lokale und föderale Polizei massiv eingreifen, um eine Ausbreitung der Konflikte vor allem in den Gemeinden Heusden-Zolder und Houthalen-Helchteren zu verhindern.
Mindestens sechs Menschen wurden bei den Ausschreitungen verletzt, einer davon schwer. Eine Person wurde festgenommen und befindet sich weiter in Polizeigewahrsam. In den sozialen Medien tauchen vermehrt Drohungen und Aufrufe zu Gewalt auf. Die Polizei geht jedem Fall nach, um die Identitäten zu klären und Anzeige zu erstatten. Das hat der Bürgermeister von Heusden-Zolder angekündigt
Auslöser für die Ausschreitungen soll das Neujahrs- und Frühlingsfest Nouruz gewesen sein: Demnach soll eine Gruppe kurdischstämmiger Menschen nach Begehen des Festes von Löwen in Flämisch-Brabant in einem Autokonvoi nach und durch Heusden-Zolder in Limburg gefahren sein. Dabei sollen auch kurdische Flaggen und andere Symbole gezeigt worden sein.
Das wiederum soll von türkischstämmigen Einwohnern Heusden-Zolders als Provokation gewertet worden sein. Die Lage zwischen Türken und Kurden ist wegen der Unterdrückung der Kurden in der Türkei seit Langem angespannt, der türkische Staat greift außerdem auch regelmäßig Kurden in den Nachbarstaaten an, weil er die kurdische Gruppierungen als Terroristen betrachtet.
Während der Fahrt des Konvois durch Heusden-Zolder soll dann ein türkischstämmiger Mann verletzt worden sein, woraufhin es Aufrufe zur Rache gab. In der Folge verschanzten sich kurdischstämmige Menschen in einem Haus vor einer Menge aus einigen hundert feindlich gesinnten Menschen.
Die Polizei hat neben ihrem Einsatzkorps auch eine Wasserkanone und einen Hubschrauber einsetzen müssen, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen. Auch die ganze Nacht über sei patrouilliert worden, heißt es von Behördenseite.
Mittlerweile hat sich die Lage beruhigt, die Polizei ist aber weiter vor Ort. Am Montagmorgen sind die Bürgermeister der beiden Gemeinden zur einer Krisensitzung zusammengekommen.
Die Polizei will jetzt vermehrt vor Moscheen und Schulen patroullieren.
vrt/belga/sh/schb
Wem nützen diese Ausschreitungen? Dem Vlaams Belang. Wieder ein paar neue Wähler!
Abgesehen von diesen Auseinandersetzungen zwischen Türken und Kurden ist es befremdlich zu sehen, wieviele im demokratischen Europa lebende Türken, z.T. euphorische Anhänger des Autokraten Erdogan sind.
Mindestens so befremdlich war es, letzte Woche bei den russischen Präsidentschafts-„Wahlen“ mitzuerleben, wie groß die Schar der Putin-Anhänger unter der „hier“ lebenden russischen Bevölkerung ist. Da ist man geneigt zu denken, was suchen diese Menschen in demokratischen europäischen Rechtsstaaten, wenn sie ihren Landsleuten „daheim“ Despoten und Autokraten in die Präsidentschaftssessel wünschen und wählen?
Wahrscheinlich ist dies auf Unwissenheit oder mangelnde Toleranz zurück zu führen, aber mein Verständnis hierfür hält sich in ganz engen Grenzen…
Und sie laufen! Nass und nässer
wird's im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist gross!
Die ich rief, die Geister,
werd ich nun nicht los.
Aus "Der Zauberlehrling" von Johann Wolfgang von Goethe