"Wir arbeiten an dem Problem!", das ist wohl die Botschaft, die das Justizministerium in Richtung der Gewerkschaften aussenden will. Veröffentlicht wurden also die neuesten Zahlen über die Belegung der Haftanstalten.
Demnach sitzen im Moment etwas mehr als 12.000 Häftlinge in den belgischen Gefängnissen. Demgegenüber stehen etwas mehr als 10.700 Plätze in den insgesamt 36 Vollzugsanstalten zur Verfügung. Das entspricht einer Überbelegung von 12,5 Prozent. Vor einer Woche belief sich dieser Wert noch auf 15 Prozent. Die Situation hat sich also leicht verbessert.
Das sei eine direkte Folge der Maßnahmen, die man ergriffen habe, betont man bei der Generaldirektion des Gefängniswesens. So seien unter anderem Hafturlaube verlängert worden. Was den Zustrom neuer Häftlinge angeht, so habe man nur bedingten Einfluss, denn es sei allein das Justizwesen, das über die Verhängung von Haftstrafen entscheide.
Erst am vergangenen Donnerstag hatten die Gefängniswärter für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt, um gegen die Überbelegung der Haftanstalten und die damit verbundenen Sicherheitsprobleme zu protestieren.
Roger Pint