Die Generaldirektion der Strafanstalten hat Sofortmaßnahmen gegen die Überbelegung der Gefängnisse ergriffen. Straftäter, die zu maximal zehn Jahren Haft verurteilt wurden, sollen ihre Strafe ab Donnerstag abwechselnd zu Hause und im Gefängnis absitzen.
Eine entsprechende Meldung der Zeitung L'Echo wurde inzwischen von offizieller Seite bestätigt. Ein Sprecher des Justizministeriums sagte der RTBF, nach einem Monat im geschlossenen Vollzug werde den Betroffenen im darauffolgenden Monat Hafturlaub gewährt.
Von der Maßnahme ausgenommen würden Straftäter, die wegen Terrorismus oder Sittenvergehen verurteilt wurden. Laut RTBF handelt es sich um eine Krisenmaßnahme.
Weil die Haftanstalten chronisch überbelegt sind, lehnen es neun von zehn Gefängnisse in Belgien seit dem Wochenende ab, neue Häftlinge aufzunehmen. Die Gewerkschaften drohen zudem damit, am 14. März für 24 Stunden die Arbeit niederzulegen.
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