B-Fast nennt sich die Einheit, die sich um die Lieferung der Hilfsgüter an die Palästinenser im Gazastreifen kümmert. B-Fast ist die schnelle Eingreiftruppe Belgiens für humanitäre Hilfseinsätze im Ausland. Die Struktur wird von verschiedenen Dienststellen der Föderalregierung gebildet und getragen.
Zu B-Fast gehört auch das Militär, das die Hilfsgüter transportiert. Sechs Tonnen Lebensmittel und vier Tonnen Hygiene-Kits wurden am Montagvormittag in einen Airbus A400M der belgischen Luftwaffe geladen. Um 13:30 Uhr hob er vom Militärflughafen Melsbroek am nördlichen Ende des Brussels Airports in Zaventem ab. Ziel: die jordanische Hauptstadt Amman.
Tatsächlich hat offiziell Jordanien um diese Hilfsgüter gebeten. Jordanien organisiert einen Teil der humanitären Hilfe für die palästinensische Zivilbevölkerung. Die belgischen Hilfsgüter sollen diesmal - anders als bisher - aus der Luft zu den Menschen im Gazastreifen gelangen. Über den Land- oder Seeweg lässt Israel nur eine begrenzte Zahl von Lieferungen zu. Bei weitem nicht ausreichend, meinen die Jordanier und meint auch die belgische Regierung.
Doch so eine Hilfe aus der Luft ist nicht nur teuer, sondern birgt auch Gefahren. Vor dem Start der Maschine mit den belgischen Hilfsgütern an Bord verdeutlichte das der Kommandant des Militärflughafens Melsbroek, Bruno Beeckmans, unter anderem in der RTBF. Da erklärte er zunächst, wie so eine Hilfe aus der Luft grundsätzlich abläuft. Dabei werden die mehrere hundert Kilo schweren Hilfspakete aus dem Flugzeug gelassen. Automatisch öffnet sich dann ein Fallschirm, mit dessen Hilfe die Pakete zumindest etwas gebremst Richtung Boden fallen.
"Wenn wir so etwas in Belgien machen", sagte Beeckmans, "dann richten wir zunächst eine so genannte 'Drop-Zone' ein, also eine Zone, in der die Güter auf den Boden aufkommen. Dadurch können wir sicherstellen, dass sich keine Personen dort befinden, wo die Ladung auf dem Boden aufschlagen wird".
Die Situation in Gaza nun sei "völlig anders", betont Beeckmans. Dort könne man nicht sicherstellen, dass sich niemand in der Abwurf-Zone befindet. "Sie haben sicher die Bilder der Amerikaner am Wochenende gesehen, die ihre Ladung über dem Meer abgeworfen haben. Um eben zu vermeiden, dass Zivilpersonen von solchen Hilfspaketen getroffen und geschädigt werden", versucht Beeckmans das Problem zu veranschaulichen. Das Problem, das sich genauso auch für die belgischen Hilfslieferungen aus der Luft stelle.
Wo genau die belgische Hilfe abgeworfen werden soll - ob über dem Meer oder doch über einem Stück Land - das wisse er zurzeit noch nicht. Das sei eine weitere Unbekannte. "Es gibt nicht nur keine Drop-Zone", sagt Beeckmans, "uns wird lediglich eine Stelle mitgeteilt, über der wir unsere Ladung aus dem Flugzeug fallen lassen sollen. Wir können in keinem Fall garantieren, dass es keine zivilen Opfer geben wird".
Die belgische Hilfe aus der Luft könnte also im schlimmsten Fall Menschenleben kosten. Und selbst wenn das beim Abwurf nicht passiert, haben die Ereignisse von vergangenem Freitag gezeigt, was passieren kann, wenn Hilfsgüter an die Menschen im Gazastreifen gelangen sollen. Am Freitag brach beim Verteilen von Hilfsgütern im Gedränge der Menschen angeblich Panik aus, israelische Soldaten fühlten sich wohl bedroht, gut 100 Menschen sollen durch Schüsse getötet worden sein.
Kay Wagner
Die Versorgungslage vor Ort erinnert total an das Warschauer Ghetto in der Nazi-Zeit... Diesmal sind die Opfer jedoch die Täter und... Ja, die Hamas ist auch nicht besser... Das muss man ja hinzu fügen, sonst ist man direkt in der anti - jüdischen Bewegung