Nach Einschätzung von Informateur Didier Reynders besteht der Wille, die Verhandlungen über eine Regierungsbildung mit den fünf Parteien der scheidenden Föderalregierung zu führen, unter Hinzunahme der flämischen Nationalisten N-VA. Das sagte Reynders am Samstagmittag nach Gesprächen mit der Vorsitzenden der flämischen Sozialisten Caroline Gennez und dem Präsidenten von Groen!, Wouter Van Besien.
Sollte es zu einer solchen Konstellation kommen, würde dies für die flämischen Sozialisten und Grünen bedeuten, dass sie sich weiter mit einer Oppositionsrolle begnügen müssten. Wie Reynders erklärte, bestehe in Flandern jede Partei darauf, die N-VA mit ins Boot zu holen.
Er schloss nicht aus, dass PS-Parteichef Elio Di Rupo jetzt Regierungsbildner - und danach Premierminister - werden könnte. "Das ist eine der Möglichkeiten. Die beiden Wahlsieger müssen Verantwortung übernehmen", sagte Reynders.
Am Freitag hatte Reynders mit dem N-VA-Chef Bart De Wever, CD&V-Präsident Wouter Beke und den Vorsitzenden der beiden liberalen Parteien gesprochen, am Donnerstag mit den Präsidenten der drei frankophonen Parteien PS, Ecolo und CDH (...).
Am Mittwoch soll Reynders König Albert Bericht über seine Vermittlungsmission erstatten. Bis dahin will er weitere Gespräche führen. Worüber oder mit wem, sagte er nicht.
belga/jp/km - Bild: Bruno Fahy (belga)