Gegen den Autofahrer, der am Montagvormittag im Genter Hafengebiet zwei Radfahrer totgefahren hat, ist Haftbefehl erlassen worden. Das hat der zuständige Untersuchungsrichter mitgeteilt.
Der 45-jährige Autofahrer hatte insgesamt fünf Radfahrer auf dem Fahrradweg erfasst. Zwei starben an Ort und Stelle, die drei anderen wurden verletzt. Der Autofahrer hatte 2,6 Promille Alkohol im Blut und besaß keinen Führerschein mehr. Diesen hatte er abgeben müssen, nachdem er sich in zwei Fällen stark alkoholisiert ans Steuer gesetzt hatte.
Nach Zeugenaussagen war der Mann mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, als er auf die Gegenfahrbahn und den dortigen Fahrradweg geriet.
Vias fordert Nulltoleranz bei Alkohol am Steuer
Das Institut für Verkehrssicherheit Vias fordert erneut, dass unbelehrbare Autofahrer, die sich wiederholt alkoholisiert ans Steuer setzen, härter bestraft werden.
Darüber hinaus plädiert Vias für eine Nulltoleranz bei Alkohol am Steuer und einen Punkteführerschein.
Polizeirichterin fordert härtere Strafen für notorische Verkehrssünder
Nach dem tödlichen Verkehrsunfall in Gent ist auch in der Justiz die Diskussion um härtere Strafen für notorische Verkehrssünder neu entfacht. Die Genter Polizeirichterin Dina Van Laethem spricht in solchen Fällen von Verkehrskriminellen und fordert die Einrichtung spezieller Verkehrsgefängnisse. Dort sollten die Täter Haftstrafen absitzen und so für einige Monate aus ihrem Umfeld und aus der Gesellschaft herausgeholt werden.
Manche Täter seien unbelehrbar, an jedem Sitzungstag habe sie zehn schwere Verkehrsdelikte zu verhandeln. Die Gesellschaft müsse besser vor solchen Tätern geschützt werden, verlangt die Richterin.
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