Im vergangenen Jahr gab es in Belgien eine Rekordanzahl Verhaftungen. Das wurde Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresberichtes der Föderalen Polizei bekanntgegeben.
Niemals zuvor wurden so viel Polizisten und finanzielle Mittel eingesetzt, um Kriminelle zu fassen.
Demnach eröffnete die föderale Gerichtspolizei vergangenes Jahr mehr als 4.000 Ermittlungsverfahren, etwa ein Viertel davon im Zusammenhang mit Drogendelikten.
Allein im Zusammenhang mit dem internationalen Drogenhandel wurden vergangenes Jahr 2.000 Verdächtige festgenommen.
Außerdem gelang es den Ermittlern, 213 Mio Euro an kriminellem Vermögen sicherzustellen, teils in bar, teils in Kryptowährungen.
Drogenkriminalität an allen Fronten bekämpfen
Die einzige Möglichkeit, gegen die Drogenkriminalität anzugehen, besteht darin, sie "an allen Fronten und auf allen Ebenen" zu bekämpfen. Das sagte Innenministerin Annelies Verlinden bei der Pressekonferenz.
Vor dem Hintergrund der Schießereien, unter anderem in Saint-Gilles, seien alle Augen auf die föderale Polizei gerichtet, so Verlinden. Doch auch die lokalen Behörden müssten für die Sicherheit in ihrer Gemeinde sorgen.
Der Kampf gegen die organisierte Kriminalität müsse mit allen Partnern fortgesetzt werden. Der Kampf gegen die Drogenkriminalität sei eine Priorität und werde es auch bleiben.
Seit 2020 seien 500 Millionen Euro in verschiedene Polizeidienste investiert worden. So sei unter anderem ein nationales Drogenkommissariat gegründet worden. In Antwerpen sei innerhalb der Schifffahrtspolizei eine neue Einheit für Hafensicherheit gegründet worden, so Verlinden.
Grünen fordern Sondersitzung
Die Ecolo-Groen-Fraktion in der Kammer fordert die Einberufung einer außergewöhnlichen Sitzung des Kammerausschusses für innere Angelegenheiten zum Thema Drogenkriminalität in Brüssel.
Wie ein Frakionssprecher erklärte, seien dringende Maßnahmen auf föderaler und regionaler Ebene nötig, um die Brüsseler zu beschützen.
Am Dienstag ist eine herkömmliche Ausschusssitzung anberaumt.
vrt/sh