Nicht nur die süßen Tiere müssen geschützt werden

Ein Team der UHasselt möchte in einer Studie erfassen, welche Tiere wir schön und süß finden, welche Arten uns schlau und welche uns gefährlich erscheinen. Haben Säugetiere einen Vorteil gegenüber Insekten? Fürchten wir vor allem bei den bunten Vögeln, dass sie aussterben werden? Jeder kann online an dieser Studie teilnehmen. Man sieht sich Bilder von Tieren an und gibt per Mausklick Bewertungen zu sechs Merkmalen ab.

"Die Wissenschaftler wollen so besser verstehen, was genau eine Art in den Augen der Menschen attraktiv macht", sagt Maarten Vanhove, Professor am Zentrum für Umweltstudien der UHasselt, in der Zeitung De Standaard.

Wenn es darum geht, Tiere zu schützen, dann werden gerne die süßen Tiere als Botschafter genommen. Bestes Beispiel ist WWF mit dem Panda-Logo. Es sei absolut verständlich, dass große Säugetiere mit flauschigem Fell als Botschafter angepriesen würden. Aber es gebe natürlich noch mehr Arten, die unsere Aufmerksamkeit verdienen würden, so Vanhove. Nicht nur die großen schönen Arten seien vom Aussterben bedroht. "Es gibt noch viele weitere gefährdete Tiere, die eine sehr wichtige Rolle im Ökosystem spielen und nicht verschwinden dürfen."

Vanhove sieht Anzeichen dafür, dass Naturschutzorganisationen bedrohten Säugetieren und Vögeln mehr Aufmerksamkeit schenken als zum Beispiel wirbellosen Tieren und Fischen. Auch Reptilien erhalten viel weniger Aufmerksamkeit. Und es ist tatsächlich nicht unumstritten, dass Organisationen absichtlich bestimmte Arten aufgrund ihrer "Ausstrahlung" und nicht wegen ihrer ökologischen Bedeutung hervorheben. Die "charmanten" Säugetiere machen allerdings nur einen Bruchteil des gesamten Tierreichs aus.

Mit der Umfrage wollen die Forscher herausfinden, welche Tierarten vom Aussterben bedroht sind, aber nicht auf unser Mitgefühl zählen können. In einem nächsten Schritt können sie dann überlegen, wie sie die Wahrnehmung bestimmter Arten umkehren können.

ds/lo