Immer mehr Arbeitnehmer nutzen ein Dienstfahrzeug, der Anteil steigt seit Jahren stetig. Im vergangenen Jahr waren es 23,5 Prozent der Arbeitnehmer. Das kann man nachlesen im Mobilitätsbarometer von Acerta. Immer weniger Dienstfahrzeuge fahren mit Verbrennungsmotor. Kein Wunder - Benzin- und Dieselfahrzeuge werden ja immer höher besteuert, deshalb wird der Fuhrpark immer "grüner".
Aber es gibt noch eine andere gute Nachricht zur Verkehrswende: Immer mehr Belgier nutzen das Fahrrad für den Arbeitsweg. Im vergangenen Jahr stiegen vier von zehn Arbeitnehmern regelmäßig aufs Fahrrad, um zur Arbeit zu kommen - zumindest für einen Teil der Strecke. Das ist ein deutlicher Zuwachs verglichen mit 2021, als es nur 33 Prozent waren.
15 Prozent der Arbeitnehmer legt Arbeitsweg komplett per Rad zurück
Die ganze Strecke zur Arbeit und wieder nach Hause per Rad, das machten etwas mehr als 15 Prozent der Arbeitnehmer, allerdings ist auch hier die Tendenz steigend. Der größere Teil greift auf eine Kombination aus Fahrrad und einem anderen Verkehrsmittel zurück. Besonders beliebt ist die Kombination Fahrrad und Auto: Für sie entschieden sich 22 Prozent.
Wesentlich unbeliebter ist die Kombination Fahrrad und Öffentlicher Verkehr: Diese Möglichkeit nutzten lediglich 1,3 Prozent der Arbeitnehmer. Ganz Mutige trauten sich sogar, auf eine Dreier-Kombi aus Auto, Rad und ÖPNV zu setzen - das war aber einer eher verschwindend geringer Anteil von nur 0,46 Prozent.
Das heißt aber alles noch nicht, dass wir die Verkehrswende schon geschafft hätten. Denn 54 Prozent der Pendler fahren immer noch mit dem PKW - sei es nun der Privatwagen oder das Firmenfahrzeug. Der Löwenanteil von 80 Prozent der Strecken wird weiterhin mit dem Auto zurückgelegt. Am unteren Ende der Skala steht der ÖPNV. Ausschließlich auf Bus, Bahn oder Tram verlassen sich nur knapp 5,7 Prozent der Pendler.
Bessere Infrastruktur fördert Umsteigen auf Sattel und Pedale
Dass sich mehr Menschen aufs Fahrrad trauen, hat sicher damit zu tun, dass die Infrastruktur für Fahrradfahrer besser geworden ist. Es werden immer mehr Radwege gebaut, es gibt sogar Fahrradampeln - nicht flächendeckend, aber immerhin es gibt sie. Das sind Maßnahmen, die das Fahrradfahren sicherer machen.
Auch die Verkehrsregeln sind ein Stück weit an die größere Zahl von Radfahrern angepasst worden. Beispiel: Radfahrer dürfen Einbahnstraßen in Gegenfahrtrichtung befahren, wenn sie entsprechend gekennzeichnet sind.
Hinzu kommen finanzielle Anreize: Von Fahrradzulage bis hin zum Fahrrad-Leasing bieten Arbeitgeber mittlerweile fahrradfreundliche Fördermaßnahmen an.
Dann gibt es ja ein breites Angebot, damit jeder sein passendes Fahrrad - ob Drahtesel, Mountainbike, E-Bike oder Lastenrad - findet. Angesichts dieser Anreize gehen die Acerta-Experten davon aus, dass der Trend hin zum Fahrrad in den nächsten Jahren anhalten wird.
vrt/acerta/sh