Der Grund für den Erfolg von BMW liegt im belgischen Firmenwagenpark, der riesig ist. Zwei von drei Neuwagen sind Firmenwagen. Weil die Steuersätze auf Arbeit in Belgien selbst für Durchschnittsverdiener hoch sind, versucht der Staat, diese Last zu kompensieren, indem er ein steuerlich interessantes System anbietet, bei dem Unternehmen einen Teil des Gehalts in einen Firmenwagen umwandeln können.
Davon profitiert BMW offenbar ganz besonders. In absoluten Zahlen wurden letztes Jahr in Belgien rund 56.000 PKW verkauft. Damit lag BMW weit vor der Nummer zwei Volkswagen und der Nummer drei Mercedes.
Abgesehen von den steuerlichen Aspekten bietet aber auch das Leasing einen weiteren Vorteil: Weder der Fahrer, noch das Unternehmen müssen eine hohe Summe für den Kauf des Autos aufbringen. Das Auto wird zum Beispiel für drei oder vier Jahre von einer Leasinggesellschaft "gemietet". Auf diese Weise können die Belgier in viel teureren Autos herumfahren, als sie sich normalerweise hätten leisten können.
Ein teureres Auto kann manchmal sogar billiger zu leasen sein als ein günstigeres. Das hat mit dem Restwert des Autos nach Ablauf des Leasingvertrags zu tun. Da spielt der Ruf einer Automarke eine Rolle.
Zudem wird der belgische Leasingmarkt zunehmend elektrischer. Wichtig ist da auch die Reichweite für Elektro-Fahrzeuge: je neuer, desto höher ist der geschätzte Restwert. BMW hat in letzter Zeit nicht nur viele Modelle erneuert, sondern bereits elektrische Versionen für seine gesamte Produktpalette, was bei Mercedes und Audi noch nicht der Fall ist.
Weltweit läuft es für den bayerischen Motorbauer gut. BMW meldet Rekordzahlen für das Jahr 2023: 2.555.341 Autos wurden verkauft. Rechnet man neben Mini und Rolls-Royce noch die Motorradsparte hinzu, steigt der weltweite Absatz mit 6,5 Prozent. Selbst für China vermeldet der Konzern ein aktuelles Verkaufsplus von 4,2 Prozent, in den USA +9,4 Prozent und in Europa +7,5 Prozent.
Wenn man sich den Weltmarkt anschaut, konnte BMW die Auslieferung vollelektrischer Modelle letztes Jahr um 74 Prozent steigern, auf insgesamt 376.000 Fahrzeuge.
standaard/bild/bmw/mz