Die Zahlen stammen von der europäischen Strombörse Epex. Die beiden Wirtschaftszeitungen De Tijd und L’Echo berichten am Dienstag darüber. 222 Stunden negativer Strompreis - das ist eine deutliche Steigerung des bisherigen Rekords aus dem Jahr 2021. Damals wurden 159 Stunden mit negativem Strompreis in Belgien gezählt.
Zu negativen Preisen für Strom kommt es, wenn die Produktion höher ist als der Verbrauch. Das ist oft an Wochenenden oder Feiertagen der Fall. Und komme immer öfter vor, weil die Stromproduktion aus Wind und Sonne immer mehr zunehme. Da die klassischen Systeme für die Produktion von Strom nicht von jetzt auf gleich abgestellt werden können, sei dann zu viel Strom auf dem Markt. Die Preise rutschen ins Minus, erklären die Zeitungen.
Privatkunden können davon bislang nur in Flandern profitieren. Nur dort gibt es auch für Privatkunden dynamische Verträge, die an die stündlichen Preisschwankungen für Strom an der Börse gekoppelt sind. Nachteil dieser Verträge: Wenn der Strompreis in die Höhe schnellt, müssen dann auch diese sehr hohen Tarife gezahlt werden. Bislang besitzen 0,06 Prozent der Privathaushalte in Flandern solche dynamischen Verträge.
Kay Wagner