Auf den Autobahnen in Belgien halten die meisten Fahrer nicht genügend Sicherheitsabstand. Das belegt eine Studie des Verkehrssicherheitsinstitutes Vias. Dabei kam heraus, dass sechs von zehn Autofahrern weniger als zwei Sekunden Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten. Etwa jeder vierte PKW hält sogar nur einen Abstand von weniger als einer Sekunde ein.
Etwas besser ist die Lage bei LKW und Bussen: 70 Prozent der Fahrer halten den vorgeschriebenen Mindestabstand von 50 Metern ein. Für die Studie wurden knapp vier Millionen Personenwagen sowie 400.000 Busse und LKW beobachtet.
Für PKW-Fahrer gibt es bislang keine eindeutige Regelung. In der Straßenverkehrsordnung heißt es lediglich, dass Autofahrer einen "ausreichenden Sicherheitsabstand" einhalten müssen.
Mit der neuen Straßenverkehrsordnung wird der Sicherheitsabstand auf mindestens zwei Sekunden festgelegt. Die neue Verordnung tritt im Herbst 2025 in Kraft. Die Frage ist nur: Wie genau soll das kontrolliert werden?
Vias will im kommenden Jahr mit einem Pilotprojekt beginnen, um verschiedene Methoden zu testen. "Dass das möglich ist, sehen wir in der Bundesrepublik Deutschland", sagt Vias-Sprecher Benoit Godart. "Dort werden zu diesem Zweck Kameras eingesetzt. Wir wollen das jetzt hier in der Praxis testen, auch um zu schauen, wie man die Kameras am besten platziert."
Und wie will ein Autofahrer wissen, ob er nun wirklich mindestens zwei Sekunden vom Vordermann entfernt ist? Erstmal einen Referenzpunkt suchen, etwa einen Lampenmast. "Und dann 'Last night a DJ saved my life' sagen", rät der niederländischsprachige Vias-Sprecher Stef Willems. "Dann sind zwei Sekunden um."
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