Der im Januar von den Sozialpartnern ausgehandelte Vorschlag zu einem Rahmentarifabkommen für die Beschäftigten der Privatindustrie ist letzten Freitag von zwei Gewerkschaften abgelehnt worden. FGTB und CGSLB schmetterten den Entwurf für 2011-2011 ab und brachten ihn damit eigentlich zu Fall. Nur die Gremien der christlichen Gewerkschaft CSC votierten mehrheitlich für den Entwurf des Abkommens.
Diese Woche will die scheidende Regierung von Premier Leterme sich mit der Thematik beschäftigen.
Der belgische Unternehmerverband FEB bedauert die Haltung von FGTB und CGSLB. DER FEB-Vorsitzende Thomas Leysen kommt im BRF-Interview auf des Abkommen zurück, dem ein Kompromiss zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf der einen und der Kaufkraft der Beschäftigten auf der anderen Seite zu Grunde liegt.
Die Reaktionen der Gewerkschaftsmitglieder waren enttäuschend, wenn auch nicht ganz unerwartet, so Leysen. Es gibt seiner Meinung nach verschiedene Strömungen innerhalb der Arbeitnehmerorganisationen, die von ihren Führern auch nicht so leicht unter einen Hut zu bekommen sind.
Die FEB fordert nun die Regierung auf, den Vertrag trotzdem umzusetzen. Neu zu verhandeln sei nicht sinnvoll, von daher müsse die Regierung jetzt in die Pflicht genommen werden, um das Vertrauen in die belgische Wirtschaft zu festigen.
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