Eine Chance geben wollen ihm alle - doch ob es Didier Reynders in nur zwei Wochen (auf die der Auftrag vorerst begrenzt wurde) gelingen kann, die feststeckenden Verhandlungen aus der Sackgasse zu holen, das ist für viele Spitzenpolitiker sehr fraglich.
Vor allem, wenn man in dieser kurzen Zeit auch noch eine neue Methodik testen bzw. anwenden wolle, klingt es aus den Reihen der flämischen Christdemokraten.
Für eine Änderung der Verhandlungsmethode, wie Reynders sie vorgeschlagen habe, reiche die Zeit nicht mehr aus, sagte der CD&V-Politiker Schouppe. Reynders könne nicht in zwei Wochen ein Resultat erzielen, wenn bisher sieben Monate nicht gereicht hätten, erklärte der Staatssekretär im VRT-Fernsehen.
Die flämischen Grünen fragen sich derweil, ob Reynders eher im sozial-wirtschaftlichen Bereich, wo er der N-VA ideologisch näher steht, oder im institutionellen Bereich vorankommen will. Auch bei den französischsprachigen Parteien ist man der Auffassung, dass Reynders eine Chance verdient, glaubt aber, das vieles vom guten Willen der anderen abhängt.
Am Montag will Informateur Didier Reynders PS-Parteichef Di Rupo zu einem Gespräch treffen. Für Dienstag sind Gespräche mit CD&V, CDH, Groen!, Ecolo und S.PA geplant.
aho/rkr - Bild: Bruno Fahy (belga)