Vor dem Assisengericht in Löwen startet am Montag ein historischer Prozess: Verhandelt wird die Ermordung von zwei belgischen Missionaren und die Entführung eines dritten in Guatemala vor mehr als 40 Jahren. Von dem Entführten fehlt bis heute jede Spur, wahrscheinlich wurde er ebenfalls umgebracht.
Damals tobte ein blutiger Bürgerkrieg in dem zentralamerikanischen Land. Hinter den Morden wird die damalige Militärdiktatur vermutet. Angeklagt sind fünf Männer. Es handelt sich um ehemalige Minister sowie Spitzenkräfte der damaligen Polizei und Armee. Die Angeklagten erscheinen nicht persönlich vor Gericht.
Die Familien der Opfer hatten 2001 in Belgien Klage eingereicht. Nach dem Gesetz über internationale Verbrechen kann die belgische Justiz schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit in einem anderen Land verfolgen, wenn eine Verbindung zu Belgien besteht.
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