Nach den Entscheidungen von liberalen und sozialistischen Gewerkschaften, den Vorschlag zum Rahmentarifabkommen 2011-2012 abzulehnen, ist es jetzt mehr als fraglich, ob die scheidende Regierung ihn noch wird anwenden und umsetzen können. Das würde nämlich bedeuten, dass man den Vorschlag zum Rahmentarifabkommen aufzwingen würde.
Eigentlich war schon bei den Verhandlungen der Sozialpartner klar geworden, dass keiner so wirklich zufrieden mit dem Kompromiss für die Beschäftigten der Privatwirtschaft gewesen war. Jetzt aber steht fest, die vorgesehenen Einkommensverbesserungen sind zu gering und die mittelfristig drohende Entkopplung der Löhne an die Lebenshaltungskosten - also ein mögliches Ende der Indexierung der Einkommen - ist für die FGTB inakzeptabel.
Um ihren Forderung mehr Nachdruck zu verleihen, hat die FGTB derweil heute landesweite Aktionen angekündigt, die möglicherweise in einen Aufruf zum Generalstreik münden könnten.
Bild: Johanna Geron (belga)