In der Universitätsklinik von Löwen ist am Donnerstag das erste forensische Institut vorgestellt worden. Das Institut für Gerichtsmedizin ist als erstes seiner Art auch vom föderalen Justizministerium anerkannt. Das hat Justizminister Paul Van Tigchelt (Open VLD) bestätigt.
Dazu erhält die Uniklinik einen ersten Zuschuss von 474.000 Euro. Im kommenden Jahr soll es eine weitere Zahlung von rund 1,2 Millionen Euro geben. Mit dem Geld sollen die Gerichtsmedizin ausgebaut und der langfristige Zustrom von Fachkräften gesichert werden.
Ziel ist es, in Belgien fünf anerkannte forensische Institute zu betreiben. Von den jährlichen rund 140 Morden bleibt hierzulande rund die Hälfte ungeklärt. In Belgien werden nur rund ein Prozent der Todesfälle auch forensisch untersucht. Das hat auch damit zu tun, dass es landesweit nur circa 40 Fachärzte und Assistenten im Bereich der Rechtsmedizin gibt.
Die EU empfiehlt jedoch, eine gerichtsmedizinische Untersuchung von zehn Prozent der Todesfälle anzustreben.
belga/dop