Man könnte zum Beispiel alle Geräte in eine Art Smartphone-Schließfach legen. Das könne auch nur ein Schuhkarton sein, sagt der Experte für digitale Medien, Tom Termote.
Ein anderer Tipp, bei dem man nicht auf seine WhatsApp-Nachrichten verzichten muss: Jeder darf sein Handy benutzen - aber nicht am Tisch, sondern draußen. Für Termote machen Smartphones nämlich genauso süchtig wie Zigaretten. Da könne man auch draußen scrollen. Er rechnet zwar damit, dass es erst eine kurze Diskussion geben wird. Am Tisch würden dann aber alle miteinander reden.
Handysucht der Kinder oft Schuld der Eltern
Auch die Jugendlichen würden besser einbezogen. "Es ist nicht nur die Schuld von TikTok, dass Kinder so viel auf ihre Bildschirme schauen. Es ist auch die Schuld ihrer Eltern", so Termote. Er weigert sich, zu glauben, dass dies nur an Apps liegt. Sein Argument: Die Eltern haben ihren Kindern oft unbewusst gezeigt, dass es normal ist, ständig am Handy zu sein. Nicht selten leugnen Eltern das auch, oder machen sich was vor.
Schlimmer: Wenn Kinder das kommentieren, gebe es auch viele Eltern, die das nicht akzeptieren. Die Eltern denken, dass sie ihre Kinder korrigieren dürfen, wollen aber selbst nicht korrigiert werden. Das sei aber falsch.
Termote hat letztes Jahr 120 Vorträge in Grund- und Sekundarschulen gehalten. Dabei hat er immer wieder beobachtet, dass Lehrer im hinteren Teil der Klasse über den Bildschirm scrollen. Er habe auch festgestellt, dass eine große Mehrheit der Eltern ihr Kind mit dem Handy in der Hand nach Schulschluss abholen.
Und es gibt für ihn eine weitere Konstante: Wenn er im Klassenzimmer fragt, wessen Vater oder Mutter manchmal eine halbe Stunde auf der Toilette verbringt, würden 75 Prozent die Hände hochheben. Die gleichen Werte kamen auch bei der Frage heraus, ob die Eltern die Handynutzung ihrer Kinder kritisieren, wenn sie das Gerät gerade selber nutzen. Das gleiche Ergebnis auch bei der Frage, ob Eltern ihr Smartphone bei Tisch benutzen.
nieuwsblad/mz