Liesbeth Van Vossel und Leonie Van Lierop arbeiten als Deutsch-Dozentinnen an der KU Löwen. Sie haben bei der "Woche für Deutsch" in Löwen Werbung für die deutsche Sprache gemacht.
Van Vossel ist im Vorstand des belgischen Germanisten- und Deutschlehrerverband, einer der Mitveranstalter der "Woche für Deutsch". "Wir wollten in Löwen ein Programm gestalten, das viele Leute anspricht. Deshalb haben wir uns für eine Filmwoche entschieden und auch für das Speed-Dating, das wir schon letztes Jahr durchgeführt haben."
Kultureller Austausch für alle
Die Organisation des Speed-Datings lag in der Hand von Leonie Van Lierop. An einem bestimmten Abend durfte jeder, der wollte, in die Mensa der Hochschule kommen, um sich mit anderen Teilnehmern in deutscher Sprache zu unterhalten.
"Da lagen als Anregung Kärtchen auf dem Tisch. Aber es war keine Pflicht, über diese Themen zu reden. Das hat eigentlich sehr gut funktioniert, weil alle sich sehr frei gefühlt haben, miteinander zu reden."
Rund 50 Personen seien an dem Abend gekommen. "Das waren vor allem Teilnehmer aus unseren Kursen hier, die das auch mal in die Praxis umsetzen wollten. Die Deutschsprachigen waren vor allem daran interessiert, etwas über Löwen zu erfahren. Und auch vielleicht ein bisschen Niederländisch zu reden. Das war erlaubt."
Die Deutschsprachigen waren von den Veranstaltern extra angeschrieben worden - mit Erfolg. "Wir haben bemerkt, dass doch ein Drittel oder ein Viertel deutschsprachig war. Und das hat uns sehr gefreut, dass sie bereit waren, den Deutschlernenden etwas beizubringen. Das war wirklich ein kultureller Austausch für alle."
Das Speed-Dating war gleichzeitig eine Werbung für den Deutsch-Stammtisch, den die Deutsch-Dozentinnen regelmäßig an der Uni Löwen organisieren.
Filme als Werbung für Deutsch
Für die Filmwoche hat Liesbeth Van Vossel mit einem Programmkino in Löwen zusammengearbeitet. "Es gibt mal eine italienische Woche oder eine Woche des französischsprachigen Films. Und da haben wir geglaubt: Deutsch darf eigentlich nicht fehlen."
Filme seien, so glaubt Liesbeth Van Vossel, grundsätzlich ein gutes Mittel, um ein breites Publikum für die deutsche Sprache zu interessieren. Und dass es sinnvoll ist, bei Flamen in Löwen das Interesse an der deutschen Sprache zu wecken, davon ist Liesbeth Van Vossel überzeugt: "Deutsch ist unsere dritte Landessprache. Und wir dürfen auch nicht vergessen, dass neben Französisch und Englisch auch Deutsch in Belgien eine wesentliche Rolle spielt."
Die beiden Deutsch-Dozentinnen können sich gut vorstellen, dass es das Speed-Dating auf Deutsch und eine deutsche Filmwoche nächstes Jahr wieder geben wird. "Wenn es das jedes Jahr gibt, dann gewöhnen sich die Leute daran. Und ich glaube das wirkt eher, wenn man das mehrere Jahre hintereinander macht."
Kay Wagner