Nach den tragischen Ereignissen beim Durchzug von Orkantief Ciarán geht es in Gent jetzt um die Aufarbeitung. Ciarán hat in Belgien zwei Todesopfer gefordert, beide eben in Gent. Eine 64-jährige Frau war in einem örtlichen Park von einem abgeknickten Baum erschlagen worden. Auf einem Spielplatz auf dem Stadtgebiet wurde ein fünfjähriger Junge von einem herabstürzenden Ast getötet. "Hätten beide Tragödien vermieden werden können?", das ist jetzt die Frage aller Fragen.
Auf den ersten Blick mag es so aussehen, als hätten die Genter Stadtbehörden nicht alles richtig gemacht. Zwar galt für die Provinz Ostflandern ursprünglich noch Warnstufe gelb, um 8:30 Uhr am Donnerstag war die Warnstufe aber auf orange angehoben worden. Kommuniziert wurde das aber erst zwei Stunden später.
"Wir wollen ermitteln, wie es zu den Tragödien kommen konnte, beziehungsweise ob man sie nicht hätte vermeiden können", sagte in der VRT Hanne Ollevier, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Ostflandern. Dabei sei aber noch offen, ob wir hier überhaupt von einer Straftat sprechen.
Die Stadt Gent hat ihrerseits ein internes Audit in Auftrag gegeben, um insbesondere die Entscheidungsprozesse zu untersuchen.
Roger Pint
Fahrlässige Tötung? Ist das nicht ein bisschen dick aufgetragen? Gibt es noch sowas wie Eigenverantwortung? Sturm ist doch für jeden direkt spürbar. Die 64jährige Frau hat doch bestimmt schonmal in Ihrem Leben Stürme mitgemacht und hätte sich selbst besser schützen müssen, und Spielplätze sind doch keine abschliessbaren Bastionen, hier sind in erster Instanz die Eltern verantwortlich. Wir verlagern immer mehr die Eigenverantwortung auf öffentliche Instanzen, wollen aber selbstverständlich keineswegs von diesen bevormundet werden...