Die Generalstaatsanwälte im Land haben harsche Kritik an der Bewältigung des jüngsten Attentats in Brüssel geübt.
In einem dreiseitigen Brief an Justizminister Van Tigchelt kritisieren sie die Kommunikation seines Amtsvorgängers Van Quickenborne. Das berichtet die Zeitung "La Libre Belgique".
Der Minister hatte im Rahmen der Pressekonferenz, bei der er seinen Rücktritt ankündigte, einen Justizfehler eingeräumt. Der tunesische Attentäter hielt sich noch in Belgien auf, weil das Auslieferungsersuchen seines Heimatlandes unbearbeitet geblieben war. Van Quickenborne sprach von einem individuellen, monumentalen und inakzeptablen Fehler eines einzelnen Magistraten.
Diese Ausdrucksweise habe zu unaufhörlichen und gezielten Angriffen auf den Magistraten bei der Brüsseler Staatsanwaltschaft geführt, in deren Verlauf sogar die Identität und ein Foto des Mannes veröffentlicht wurden. Van Tigchelt werfen die Staatsanwälte vor, die Vorwürfe im Rahmen seiner Befragung in der Kammer nicht abgemildert zu haben.
In seiner Antwort auf den Beschwerdebrief sicherte Van Tigchelt den Staatsanwälten seine Unterstützung zu. Die Mitarbeiter bei der Justiz sollten besser in ihrer Arbeit unterstützt werden, unter anderem durch bessere Kontrollsysteme.
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