Einmal mehr lieferten die Wirtschaft und insbesondere die Unternehmen den Beweis für ihre Widerstandsfähigkeit, zumal in diesen unruhigen Zeiten, sagte Premier De Croo. Ein Wachstum im dritten Quartal von 0,5 Prozent, eine Inflation im grünen Bereich, all das zeige, dass die Regierung nach dem Ende der Corona-Krise die richtigen Entscheidungen getroffen habe.
Im Oktober lag die Inflation vorläufigen Berechnungen zufolge bei nur noch 0,36 Prozent. Das ist das niedrigste Niveau seit Januar 2021. Im September lag die Teuerungsrate bei knapp 2,4 Prozent, im August noch bei gut vier Prozent.
Bei der Inflationsentwicklung muss man allerdings nuancieren, mahnen Fachleute. Es sei zwar tatsächlich so, dass insbesondere die spektakulär gesunkenen Energiepreise die Teuerungsrate wieder in den Normalbereich gebracht hätten. Das betreffe aber nicht die sogenannte Kerninflation, bei der unter anderem die Preise für Rohstoffe und Energie herausgerechnet werden. Die sei es letztlich, die die Menschen in ihrem Alltag zu spüren bekommen.
Mit Kerninflation gemeint seien etwa die Preise für verarbeitete Lebensmittel oder die Entwicklung der Mieten, sagte in der RTBF Bernard Keppenne, Chefökonom bei der CBC-Bank. Die seien zwar auch im Sinkflug, sie blieben dennoch weiter auf einem sehr hohen Niveau. So belaufe sich die Teuerung bei Lebensmitteln auf Jahresbasis immer noch auf knapp neun Prozent.
Es wird also noch Zeit brauchen, ehe die niedrige Inflationsrate sich tatsächlich auch im Alltagsleben spürbar bemerkbar macht.
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