Der Solar Challenge findet seit 35 Jahren in Australien statt und zwar alle zwei Jahre. Die Strecke führt einmal quer durch das Land, von Darwin im Norden nach Adelaide im Süden.
Das Wetter ist in Australien um diese Zeit ideal für so einen Wettbewerb. Es ist Frühling und der häufige Sonnenschein ist entscheidend für Fahrzeuge, die sich nur durch die Kraft der Sonne fortbewegen. Die Kehrseite ist aktuell, dass es etliche Buschbrände gibt. Die insgesamt 50 Teams müssen sich durch den orangefarbenen Rauch kämpfen.
Der Solar Challenge stößt auch auf viel öffentliches Interesse: Mehr als 25 Millionen Menschen weltweit verfolgen die Rallye. Aber der Wettbewerb ist nicht nur Spaß und Spektakel. Das Ganze hat einen wissenschaftlichen Anspruch. Ziel ist es, die Grenzen der Solartechnik in der Elektromobilität auszuloten.
Was müssen die Solarfahrzeuge schaffen?
Die Solarfahrzeuge fahren 3.021 Kilometer quer durch die australische Wüste. Es gibt nur eine Etappe: von Darwin nach Adelaide. Das Reglement ist streng: Gestartet wird täglich nach Sonnenaufgang und gefahren wird bis genau 17 Uhr. Dann müssen die Teilnehmer, egal wo sie sich gerade befinden, ihr Nachtlager aufschlagen.
Unterwegs müssen die Teams neun Kontrollpunkte passieren. Da dürfen Wartungsarbeiten durchgeführt werden - allerdings nur Grundlegendes wie die Kontrolle des Reifendrucks oder die Reinigung des Fahrzeugs von Sand und anderen Ablagerungen.
Team Belgien braucht fünf Tage
Fünf Tage hat das Team Belgien gebraucht, bis es die Ziellinie überquerte. Als zweitschnellste Mannschaft - 20 Minuten später - kamen Studenten aus Twente in den Niederlanden an.
Das Auto "Infinite"
Das Solarauto aus Löwen hat eine ovale Form, drei Räder und ist fünf Meter lang. Es wiegt 160 Kilo (ohne Fahrer). Die Spitzengeschwindigkeit, die das Solarfahrzeug erreichen kann, ist 170 km/h. Beim Wettbewerb fuhr es im Durchschnitt 88 Stundenkilometer.
Das Dach besteht aus vier Quadratmeter Sonnenpanelen, die 1.250 Watt Strom liefern. Die Batterie schafft damit eine Strecke von 900 Kilometern.
Ein Jahr und drei Monate haben die Ingenieurstudenten an dem Fahrzeug gearbeitet, das sie "Infinite" genannt haben - "unendlich". Vielleicht ein Hinweis darauf, dass ein Ende der Entwicklung noch nicht erreicht ist.
Judith Peters