Ozempic ist ursprünglich zur Behandlung von Diabetes Typ II entwickelt worden. Allerdings ist die Nachfrage nach dem verschreibungspflichtigen Medikament geradezu explodiert, weil es auch als Wundermittel zum Abnehmen gilt. Gesundheitsexperten warnen deshalb seit Längerem davor, dass selbst Diabetes-Patienten nicht mehr ausreichend versorgt werden könnten.
Gesundheitsminister Vandenbroucke wollte die Verschreibung deshalb streng begrenzen. Nach scharfer Kritik unter anderem von Ärzten und der flämischen Diabetesliga ist er nun aber zurückgerudert nach Beratungen mit der Taskforce der föderalen Arzneimittelagentur.
Bei Fällen von sehr schwerer Fettleibigkeit könne Ozempic doch weiter verschrieben werden, so Vandenbroucke nun, sprich bei einem Body-Mass-Index von über 35 oder gegebenenfalls auch bei einem Wert von 30, falls zusätzliche Gesundheitsprobleme vorliegen.
Voraussetzung sei allerdings, dass die Behandlung von Spezialisten wie Endokrinologen begonnen worden sei, so Vandenbroucke gegenüber der VRT. Das garantiere dann auch, dass die Behandlung nicht nur aus dem Schlucken von Pillen bestehe, sondern dass den Patienten mit einem ganzen Aktionsplan geholfen werde.
Boris Schmidt