Nach einer neuen Studie über Kinderarmut sind 13 Prozent der Minderjährigen in Belgien finanziell benachteiligt.
Nach einer Definition der EU ist das der Fall, wenn Kinder mindestens drei von 17 Punkten vermissen, die laut EU für eine gesunde und ausgewogene Entwicklung wesentlich sind. Dazu zählen eine gesunde Ernährung, ein gesundes Lebensumfeld, ein schuldenfreier Haushalt und der Zugang zu Freizeitaktivitäten.
Innerhalb von Belgien gibt es große regionale Unterschiede: In Brüssel leben 21 Prozent der Kinder in Armut, in der Wallonie sind es 17 Prozent und in Flandern 8,5 Prozent.
Kinderarmut ist eine große gesellschaftliche Herausforderung mit weitreichenden Folgen. Belgien will die Kinderarmut zu einem zentralen Thema während seiner EU-Präsidentschaft ab Januar 2024 machen.
Die Studie stellt erstmals einen Zusammenhang zwischen Kinderarmut und der familiären Zusammenstellung her. Demnach haben Kinder, die bei alleinerziehenden Eltern leben, ein wesentlich höheres Armutsrisiko. Wachsen Kinder bei einer alleinerziehenden Mutter auf, ist ihre Armutsrisiko vier Mal so hoch, leben sie bei alleinerziehenden Vätern, ist das Risiko nur zweieinhalb Mal so hoch.
belga/sh