Geistliche, die des sexuellen Missbrauchs für schuldig befunden wurden, sollten von der Liste der Personen gestrichen werden, die vom Staat bezahlt werden. Das sagte Justizminister Van Quickenborne in der VRT.
Er wünsche sich, dass der Bischof von Antwerpen, Johan Bonny, die Gehaltsempfänger von der Liste streiche. Wenn der Bischof wirklich Verantwortung übernehmen wolle, werde er das tun, sagte Van Quickenborne. Die Regierung sei gesetzlich verpflichtet, die Gehälter der Priester zu zahlen, so Van Quickenborne. Das Gesetz stamme aus dem 19. Jahrhundert. Damals habe die Religion alles bestimmt, davon sei man heute weit entfernt.
Die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche waren nach einer Dokumentationsreihe in der VRT wieder in die Schlagzeilen geraten. Es steht der Vorwurf im Raum, dass die Kirche nicht genug getan hat, um die Missbräuche aufzuklären und künftig zu verhindern.
Premierminister De Croo und Van Quickenborne werden am Donnerstag mit Vertretern von Opfern sexueller Gewalt durch Geistliche zusammentreffen. Sie werden auch Gespräche mit Bischof Bonny führen.
belga/cd