180.000 Belgier hätten seit Beginn der Rückerstattungen den Weg zu psychologischen Hilfsangeboten gefunden, schreibt De Standaard. Das sei eine "explosive Zunahme", so der Vorsitzende der Christlichen Krankenkasse. 44 Prozent der Patienten der Krankenkasse, die nun psychologisch beraten würden, hätten vor der Änderung keinen Anspruch auf eine Kostenerstattung gehabt, es handele sich also auch um eine vollkommen neue Zielgruppe.
Laut einer Umfrage des Instituts für Volksgesundheit, die die Zeitung zitiert, geben zwei von zehn Belgiern an, psychologische Hilfe zu benötigen. Bei jüngeren Menschen verdoppelt sich dieser Anteil demnach sogar auf 40 Prozent.
Am stärksten sei der Bedarf bei Frauen zwischen 18 und 29 Jahren. Wenn sie sich in einer schwierigen finanziellen Lage befinden, geben demnach 65 Prozent von ihnen an, psychologische Hilfe zu brauchen. Die Hälfte der befragten Frauen gibt aber an, nicht zu finden, was sie erwarten. Bei Männern der gleichen Altersgruppe in einer vergleichbaren sozioökonomischen Situation geben zwei Drittel der Befragten an, keine passenden psychologischen Angebote zu finden.
Boris Schmidt