Laut den Zahlen des Instituts für Volksgesundheit, Sciensano, lag der Anteil übergewichtiger erwachsener Belgier schon vor Jahren bei 49 Prozent. Bei 16 Prozent der erwachsenen Bevölkerung muss man demnach sogar von Adipositas sprechen oder Obesitas, also besonders ernstem und chronischem, krankhaftem Übergewicht. In der Altersgruppe zwischen zwei und 17 Jahren waren es zum Erfassungszeitraum auch schon 19 Prozent – also fast jedes fünfte Kind beziehungsweise Jugendlicher, sechs Prozent davon mit der Diagnose Adipositas.
Dieses Problem gerade unter Kindern und Jugendlichen nehme auch immer weiter zu, schlägt Frank Vandenbroucke Alarm, der föderale Minister für Volksgesundheit. Hinzu komme, dass junge Menschen besonders unter Adipositas litten. Der Minister will auch nichts von Schuldzuweisungen und angeblichen einfachen Lösungen hören. Es handele sich um ein ernstzunehmendes und schwieriges Problem, das man nicht einfach so überwinden könne.
Behandlungen zugänglicher machen
Kinder mit starkem Übergewicht bräuchten wirklich Hilfe, unterstreicht Vandenbroucke auch gegenüber der VRT – deswegen nehme die Regierung nun auch Geld für verschiedene Maßnahmen in die Hand, um das zu ermöglichen.
Eine erste Maßnahme ist, mehr betroffenen Kindern Zugang zu Behandlungen zu geben. Alle Kinder sollen sich umsonst von einem Ernährungsberater helfen lassen können – und zwar nicht nur einmalig, sondern bis zu zehn Mal innerhalb von zwei Jahren, zum Beispiel um ihre Gewichtsentwicklung besser zu begleiten. Der entscheidende Punkt ist dabei, dass Vandenbroucke das dafür notwendige Mindestalter der Kinder senken wird: Ab dem 1. Dezember soll das nämlich schon ab einem Alter von zwei Jahren möglich sein anstatt wie bisher sechs Jahren.
Das Ganze wohlgemerkt kostenlos beziehungsweise zu 100 Prozent von der Krankenkasse zurückerstattet, auch die Selbstbeteiligung soll komplett wegfallen.
25 Adipositaszentren geplant
Außerdem sollen landesweit 25 spezialisierte Adipositaszentren entstehen. Hier sollen betroffene Kinder und Jugendliche – in Absprache mit ihren Hausärzten – eine maßgeschneiderte Behandlung erhalten können.
Gewährleisten sollen das multidisziplinäre Teams: Kinderärzte, Kinesitherapeuten, Ernährungsberater, Psychologen und selbst Sozialarbeiter sollen gemeinsam für eine bestmögliche Begleitung der Patienten sorgen, verspricht Vandenbroucke. Auch diese Behandlung soll vollkommen kostenlos sein für Kinder und Jugendliche. Schließlich wolle man Menschen, die schon unter so ernsten Problemen litten, nicht auch noch zusätzlich ans Portemonnaie.
Was die Kapazitäten dieser Adipositaszentren angeht, sieht die Föderalregierung für das erste Jahr rund 5.000 Behandlungsplätze vor. Dieses Zahl soll in den Jahren darauf aber auf 7.500 Plätze erhöht werden, so die Ankündigung.
Vorbeugung
Neben der Behandlung von Übergewicht soll aber ganz explizit auch verstärkt auf Vorbeugung gesetzt werden, betont der föderale Gesundheitsminister – und zwar in Zusammenarbeit mit den Regionen des Landes. Prävention sei natürlich immer besser als heilen müssen, so Vandenbroucke. Sprich es müsse verhindert werden, dass bei Kindern aus Übergewicht Adipositas werde und dass bei Kindern mit Adipositas zusätzliche Komplikationen aufträten. Am besten sei es natürlich, von Anfang an dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst zu Übergewicht komme, etwa durch ausreichend Bewegung und gesunde Essgewohnheiten.
Insgesamt hat die Föderalregierung für diese Offensive gegen das Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen rund elf Millionen Euro vorgesehen. Nach einem Jahr soll die Effektivität der Maßnahmen evaluiert werden.
Boris Schmidt
...und wieder kommt die Regierung mit martialischem Vokabular um ein Problem angeblich bekämpfen zu wollen, das aber hausgemacht ist, dadurch dass die börsengetriebenen Nahrungs- und im besonderen die Zuckerindustrie nicht an die Kette gelegt werden, mit ihrem gesundheitsschädigen Vorgehen, alles und überall Zucker und Süssstoffe einzusetzen. Die Bekämpfung von Übergewicht und dem damit den Betroffenen ein schlechtes Gewissen einzureden, weil impliziert wird, selbst schuld zu sein, ist reine unehrliche Symptomebehandlung. Alle Probleme vor denen wir derzeit stehen sind auf einen gemeinsamen Nenner zurück zu führen : die Abzocke an, mit und durch die Börsen !
Da liegt das Grundübel, die Krake Wirtschaftsdiktatur !