Begonnen hat das Abenteuer Air Belgium im Jahr 2016. Niky Terzakis, ein ehemaliger Topmanager aus der Luftfahrtbranche, scharte eine Reihe von europäischen und asiatischen Investoren um sich und gründete die neue Airline mit dem Ziel, Belgien stärker insbesondere mit dem asiatischen Raum zu verbinden.
Es dauerte aber schon fast zwei Jahre, bis die Gesellschaft eine Betriebsgenehmigung erhielt, das sogenannte Luftverkehrsbetreiberzeugnis. 2018 feierte Air Belgium dann seinen ersten kommerziellen Flug.
Doch wollte die Passagiersparte nie so richtig abheben, Linienverbindungen nach Hongkong und in französische Übersee-Gebiete mussten nach nur kurzer Zeit wieder eingestellt werden. Zuletzt flog Air Belgium nur noch Südafrika und Mauritius an.
Den Gnadenstoß gaben dem Unternehmen dann nacheinander die Corona- und dann die Energiekrise. Jetzt hat Air Belgium sich also entschlossen, die Passagiersparte ganz aufzugeben. Der Betrieb wird am 3. Oktober eingestellt.
Ob die Kunden entschädigt werden, die Flüge für die Zeit danach gebucht haben, ist noch unklar, genauso wie die Zukunft der insgesamt 500 Beschäftigten. Air Belgium will sich künftig vor allem auf den Cargo-Bereich konzentrieren. Das Unternehmen verfügt im Moment über neun Frachtflugzeuge.
Roger Pint