Es geht um die Firma Hita, die eigentlich Geothermie nutzen will, um Energie zu gewinnen. Tief in der Erde ist das Wasser sehr heiß, bis zu 80 Grad. Diese Wärme kann man zum Beispiel zum umweltfreundlichen Heizen benutzen.
Hita hat in den Kempen Probebohrungen durchgeführt und festgestellt, dass in dem hochgepumpten Wasser 100 mg Lithium pro Liter enthalten sind. Dieses Lithium kann man aus dem Wasser gewinnen, bevor man das Wasser zum Heizen nutzt und anschließend zum Aufwärmen wieder zurück unter die Erde pumpt. Forscher weltweit arbeiten derzeit an solchen Verfahren, weil sie auch in anderen Regionen gebraucht werden.
Dabei ist 100 mg Lithium pro Liter eher wenig. Im Elsass haben ähnliche Geothermie-Projekte schon mehr als doppelt so viel Lithium zutage gefördert, in Italien auch dreieinhalbmal so viel. Aber nichtsdestotrotz ist der Fund in Belgien nicht zu unterschätzen.
Es würde sich lohnen, das Lithium zu gewinnen. Der Chef von Hita rechnet am Montag in mehreren Zeitungen vor, dass man, wenn das Projekt erst mal ausgebaut ist, beim aktuellen Marktpreis bis zu 140 Millionen Euro jährlich hinzuverdienen könnte, d.h. neben den Erlösen aus der eigentlichen Geothermie.
Lithium gleich mit zu fördern, macht Geothermie günstiger. Allerdings weiß man noch nicht, wie viel Lithium tatsächlich über die Jahre zu gewinnen ist. Im ungünstigen Fall würde die Lithiumquelle schnell versiegen. Es würde also weniger davon aus den unteren Gesteinsschichten ausgespült und nach oben gebracht, als das jetzt bei den Probebohrungen der Fall ist. Wie viel Lithium wirklich über Jahre zu fördern ist, muss Hita noch untersuchen.
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