"Quoten funktionieren", sagt Marie-Colline Leroy. "Sie funktionieren, und ohne Quoten verlieren wir Zeit", ist die Ecolo-Politikerin überzeugt. Bester Beweis sei das Gesetz von 2011, das eine Frauenquote für die Aufsichtsräte von börsennotierten Unternehmen vorsieht. Seit 2008 habe sich der Frauenanteil in diesen Kontrollgremien mehr als vervierfacht, von acht auf 33 Prozent.
In der Politik sehe man eine vergleichbare Entwicklung. Nach der Einführung einer Quote für Wahllisten seien die Parlamente sichtbar weiblicher geworden: Vier von zehn Abgeordneten sind weiblich.
Jetzt denkt die Staatssekretärin für Chancen- und Geschlechtergleichheit also über eine Ausweitung des Gesetzes von 2011 nach. Konkret will sie nun auch eine Frauenquote für Direktionsräte von börsennotierten Unternehmen einführen, die dann mindestens zu einem Drittel aus Frauen bestehen müssten. Außerdem will sie die bestehende Regelung für Aufsichtsräte noch weiter verschärfen.
Im Grunde sollten die Quotenregelungen irgendwann mal überflüssig werden, sagt Leroy, nämlich dann, wenn die "Gläserne Decke" endgültig durchbrochen sei.
Roger Pint