Das Vertrauen zwischen der Polizei und Justizminister Van Quickenborne ist womöglich endgültig gebrochen. Das gab die liberale Polizeigewerkschaft SLFP in einer Reaktion auf die "Pinkel-Affäre" bekannt.
Die Gewerkschaft wirft dem Minister vor, die Polizei zu verachten und sich arrogant zu verhalten. Die Gewerkschaft erwarte vom Minister ein Signal oder zumindest einen Versuch, das Vertrauen wieder herzustellen.
Van Quickenborne hat in den letzten Tagen immer wieder erklärt, er habe von dem Vorfall nichts gewusst. Am Dienstag attackierte Van Quickenborne die Polizeigewerkschaften und warf ihnen vor, ihm schaden zu wollen. Einige Polizeigewerkschaften könnten offenbar nicht akzeptieren, dass ihre Rentenregelung ab 58 Jahren schrittweise beendet werden soll, sagte er dem flämischen Privatsender VTM.
Van Quickenborne soll den Entwurf eines Sektorenabkommens nicht unterzeichnet haben. Das stecke offenbar hinter der Absicht, ihm zu schaden. Zuerst habe man versucht, seinen ehemaligen Parteivorsitzenden Egbert Lachaert und ihn physisch einzuschüchtern, und jetzt hätten sie es auf ihn abgesehen, so Van Quickenborne bei VTM.
Dem Sender zeigte der Justizminister die Bilder seiner eigenen Überwachungskameras, um zu beweisen, dass er von dem Vorfall nichts wusste. Laut dem Sender weiß Van Quickenborne, wer die Gäste sind, die auf das Polizeifahrzeug uriniert haben. Er soll sie aufgefordert haben, sich bei der Justiz zu melden.
belga/cd