Belgien steht schon seit einiger Zeit unter Beobachtung der großen Ratingagenturen. In dem Sinne, dass gewisse Entwicklungen hierzulande eigentlich in die falsche Richtung gehen.
Dass Belgien eine hohe Staatsschuld hat, das ist freilich nichts Neues. Nur stand das Haushaltsdefizit in den letzten Jahren doch arg im roten Bereich. Grund waren natürlich nacheinander die Corona- und dann die Energiekrise. Hinzu komme dann noch der aktuelle politische und institutionelle Kontext, der die nötigen Reformen erschwere.
All das war jedenfalls für die Ratingagentur Fitch schon Grund genug, um im März den Rating-Ausblick für Belgien von stabil auf negativ zu senken. Das bedeutet ja, dass es nicht mehr ausgeschlossen ist, dass bei der nächsten Bewertung die Kreditwürdigkeit herabgesetzt werden könnte. Im Moment hat Belgien bei Fitch noch ein "AA-" und der Rating-Ausblick bleibt eben bis auf Weiteres auf negativ.
Das Rating ist entscheidend für den Zinssatz, der an den internationalen Finanzmärkten für Belgien gilt: je niedriger die Kreditwürdigkeit, desto teurer die Kredite.
Roger Pint