Wenn man auf dem Portal der föderalen Schuldagentur einen Staatsbon zeichnen will, dann muss man natürlich seine genauen Daten hinterlegen. Das System half da bislang den Nutzern: Wenn man den Namen, das Geburtsdatum und die Postleitzahl eingab, dann poppte automatisch die genaue Adresse auf, also Straße und Hausnummer. Das sollte das Ganze vereinfachen, etwa wenn man einen Staatsbon für seine Kinder zeichnen wollte, sagte in der VRT Jean Deboutte, Direktor der föderalen Schuldagentur.
Die VRT war da aber auf ein Problem gestoßen: Das Ganze funktionierte auch bei Menschen, zu denen man gar keinen Bezug hat. Gab man etwa die nötigen Daten eines Politikers ein, die ja meist im Internet verfügbar sind, dann konnte man dadurch dessen genauen Wohnort erfahren. Und das ist - etwa im Falle von Leuten, die bedroht werden - durchaus problematisch.
Es sei aber unwahrscheinlich, dass durch diesen Fehler großangelegter Missbrauch betrieben worden sei. Wer das überhaupt gemerkt hat, der hätte jede Suchanfrage einzeln eingeben müssen. Und Informationen finanzieller Natur seien zu keinem Zeitpunkt abrufbar gewesen, betont die Agentur.
Aber nichtsdestotrotz: Natürlich sei das alles Grund genug gewesen, das Problem schnellstens zu beheben, sagt Deboutte. Und das ist inzwischen auch passiert. Mittlerweile wurde das Datenleck geschlossen und die personenbezogenen Daten sind nicht mehr abrufbar.
Roger Pint