In Belgien gibt es immer weniger Brauereien, wie Zahlen des Verbands der belgischen Brauer zeigen. Direktor Krishan Maudgal erklärte der Zeitung L'Echo, dass in den letzten Monaten einige Brauereien ihre Türen schließen mussten.
Ende 2022 gab es belgienweit noch 430 Brauereien. Nur wenig später, im März 2023, waren es nur noch 410. Die meisten dieser Brauereien waren eher kleine und junge Betriebe. Die hatten es wohl noch nicht geschafft, sich finanzielle Reserven aufzubauen und so mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten fertig zu werden.
Dass die Bierbrauer so sehr leiden hat gleich mehrere Gründe. Die letzten Jahre waren krisengeprägt: es gab Covid, dann den Ukraine-Krieg. Auch das Horeca-Gewerbe hat weiterhin Schwierigkeiten. Auf der einen Seite gibt es dort Personalsorgen und dadurch in manchen Fällen reduzierte Öffnungszeiten.
Auf der anderen Seite bleiben die Kunden aus. Hier vermuten die Brauer den Einfluss des Homeoffice, denn dadurch würden die Innenstädte leer bleiben. Schließlich sind auch noch die Rohstoff- und Energiepreise gestiegen, unter anderem durch den Ukraine-Krieg.
Neben der Größe des Unternehmens spielt auch noch die Ausrichtung der Brauereien eine Rolle. Wie gut die Brauereien mit den wirtschaftlichen Einschnitten fertig werden, hängt auch davon ab, ob die Brauereien eher für den hiesigen Markt produzieren oder für den Export. Hier lässt sich jedoch auf beiden Seiten ein Rückgang beobachten.
In Belgien wird weniger Bier getrunken. 2022 waren es 130.000 Hektoliter weniger als noch 2019. Das sind pro Kopf immerhin etwas mehr als ein Liter Bier weniger. Solch einen Rückgang konnten die Unternehmen früher noch über die Exporte ausgleichen. Aber auch die gehen innerhalb und außerhalb von Europa zurück.
Schwierige Zeiten für belgische Bierbrauer - Experten gehen davon aus, dass die Lage die nächsten zwei Jahre wohl noch ähnlich angespannt bleiben wird.
echo/ale